Chýnov Höhle - Schutz und Nutschutz

Angesichts des erheblichen Fortschreitens der Arbeiten im Steinbruch des Pacover Berges wurde bereits in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts behördlich die Schutzzone der Chýnover Höhle, somit eine Grenze, festgelegt, an der die Förderarbeiten einzustellen sind. Im Jahre 1949 wurde mit Verordnung des Schulministeriums das Naturschutzgebiet Chýnover Höhle errichtet. Auf der Grundlage neuer Entdeckungen wurde die Schutzzone in den nachfolgenden Jahren mehrfach erweitert. Im Hinblick auf die Einzigartigkeit des Standortes und die Bedeutung wurde die Chýnover Höhle im Jahre 1992 durch eine Verordnung des Umweltministeriums in die Kategorie Nationales Naturdenkmal eingestuft.
Alle Grundstücke über dem Karstsystem sind Bestandteil der Hygienschutzzone des Wasserreservoirs Rutice, woher das Trinkwasser für die Stadt Chýnov stammt.
Seit Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts werden in der Höhle die Arbeiten des sog. Schutzmanagements durchgeführt. Ihr Ziel ist Beseitigung oder zumindest die Minimalisierung aller negativen Einflüsse infolge der Freigabe und des langjährigen Betreibens der Höhle für touristische Zwecke. Um den Besuchern einen bequemen Durchgang zu ermöglichen, mussten mehrere zig Tonnen von Schutt und Höhlensedimente gefördert und abtransportiert werden. Mit diesem Material wurden mit der Zeit andere natürliche Gänge und Löcher neben der touristischen Trasse ausgefüllt. In den Jahren 1994–2004 wurde das gesamte, so bewegte Material (ca. 270 t) aus der Höhle an die Oberfläche geschafft, wodurch die Räume zum Großteil ihr ursprüngliches Aussehen zurückerhielten. Der heutige Besucher ist sich dieser Arbeiten kaum bewusst und den Blick in die geräumten Teile erachtet er als eine Selbstverständlichkeit. Zur gleichen Zeit erfolgte auch die Sanierung der Höhle, dabei wurden Ruß, Staub, Wachs und Pilze aus der Zeit, als die Höhle mit offenem Feuer beleuchtet wurde entfernt. Erst jetzt können wir verstehen, warum die glitzernden Kalksteinwände einen derart tiefen Eindruck auf ihre Entdecker machten.
Das empfindliche Ökosystem jeder, der Öffentlichkeit zugänglichen Höhle wird bereits durch den touristischen Betrieb selbst belastet. Daher unterliegt die Nutzung der Chýnover Höhle den strengen Bedingungen des Naturschutzes. Die unabdingbare Regulation der Besucherzahl wird durch die Beschränkung der Besucherzahl in einzelnen Gruppen und durch die richtig festgelegte Anzahl der Eintritte durchgeführt. Im Winter ist die Höhle geschlossen, damit die Fledermäuse bei der Überwinterung nicht gestört werden.
Verwalter der Chýnover Höhle ist die staatlich subventionierte, durch das Umweltministerium der Tschechischen Republik geschaffene Organisation „Höhlenverwaltung der Tschechischen Republik“. Sie gewährleistet neben dem Fremdenführerservice in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Speleologischen Gesellschaft auch den Schutz, die Dokumentation und Erkundung des gesamten Karstes. In dieser nichtkommerziellen Weise wird die Präsentation der Höhle als Teil des Naturreichtums der Tschechischen Republik für die allgemeine und Fachöffentlichkeit sichergestellt.
Der Chýnover Karst ist in vielerlei Hinsicht eine wirklich unersetzbares Naturphänomen. Sämtliche Tätigkeit in der Chýnover Höhle wird einem einzigen Ziel unterstellt – dass ihre Entdeckung nicht gleichzeitig der erste Schritt zu ihrer Zerstörung ist.
